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Von Emilia und Alan aus der S3

Ein Schüleraustausch ist meist etwas, worauf sich viele Schüler in ihrer Zeit freuen. Besonders als Möglichkeit, eine neue Sprache zu erlernen, wird dies meist als sinnvoll angesehen. Wir sind nun in der Oaberstufe und bieten einen Rückblick auf unsere Reisen und hinterfragen deren Sinn. 

Wir, Emilia und Alan aus der S3, waren beide auf Sprachreisen nach China (im Rahmen des Chinesisch-Kurses) und nach Rom (im Rahmen des Latein-Kurses). Hierbei haben wir natürlich viele Erfahrungen gesammelt, jedoch gab es immer wieder Situationen, in denen wir die Sinnhaftigkeit eines solchen Austausches hinterfragt haben. 

Unsere Lateinreise hat zusammen mit dem Italienischkurs in der 9. Klasse stattgefunden. Bei einer toten Sprache, wie Latein, ist es natürlich allgemein zweifelhaft, wie viel einem sprachlich ein solcher Austausch weiterhilft. Hier lag also der Schwerpunkt eindeutig auf den historischen Informationen. In Rom sind noch sehr viele antike Gebäude erhalten. Zu unserer Überraschung konnte man an jeder Ecke eine Ruine entdecken. Orte, die wir sonst nur aus dem Unterricht kannten, konnten wir hier wirklich erleben. Natürlich haben wir auch teilweise versucht, die lateinischen Inschriften auf den Tempeln zu entziffern, dies war aber mit unseren Lateinkenntnissen zu der Zeit etwas schwierig. 

Zur Debatte stand im Vorhinein, ob wir stattdessen nach Xanten fahren. Auch dort gibt es einige antike Gebäude, allerdings nicht in dem Ausmaß wie in Rom. 

Wir sind uns alle sehr einig, dass wir in Rom recht wenig über die lateinische Sprache gelernt haben. Es geht allerdings mehr um die Gesamterfahrung, etwas näher an das zu kommen, was im Unterricht durchgehend abstrakt behandelt wird. In anderen Sprachen ist dies einfacher, da es hier auch noch ganze Länder gibt, die wirklich diese Sprache sprechen. 

Der Austausch nach China hat uns ebenfalls wenig sprachliche Errungenschaften gebracht, dafür war das Kennenlernen dieser komplett neuen Welt mit seiner eigenen Kultur umso wertvoller. Dafür, dass wir vorher sechs Jahre lang Chinesisch gelernt hatten, waren unsere Chinesischkenntnisse leider noch lange nicht ausreichend, um sich irgendwo (mit Ausnahme von Restaurants) anständig verständigen zu können. Auf der Reise wurde deshalb hauptsächlich Englisch (oder mit Klassenkameraden natürlich Deutsch) gesprochen. Wie bereits angesprochen war der Lerneffekt der neuen Kultur dafür überwältigend. Die gesammelten Erfahrungen sind heute noch fest in unseren Köpfen verankert; sehr häufig fällt der Satz “Weißt du noch, auf der Chinareise…” und wir erinnern uns an eines der erlebten Dinge zurück. Auch wenn wir sprachlich also leider nicht viel mitgenommen haben, überwiegt dieser Faktor um ein Vielfaches und ich hätte sehr viel dafür gegeben, eine solche Reise 2020 nochmal zu erleben, was jedoch wegen Corona gestrichen wurde.

Schlussendlich lässt sich also sagen, dass – zumindest bei uns – die Reisen keine besonderen sprachlichen Vorteile mit sich brachten. Allerdings sind die Erlebnisse unvergesslich und geben einem ein allgemein besseres Bild davon, warum man eigentlich eine Sprache lernen sollte. Ein solcher Austausch motiviert im Laufe der Schullaufbahn, eine Sprache wirklich zu können, um mit Einheimischen zu sprechen und tiefer in eine andere Kultur einzutauchen.

Emilia und Alan, S3

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