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JUNIFY-Demokratiefestival 2025 in Berlin

26.06.2025 | Aktuelles, Vielfalt

„Junge Menschen gestalten ihre Zukunft: 16.782 Teilnehmende setzen ein starkes Zeichen für die Demokratie.“

Wir freuen uns riesig, dass unser Projekt „Mahnmal in Gedenken an die 20 Kinder vom Bullenhuser Damm“ beim bundesweiten Wettbewerb „Demokratisch Handeln“ unter 450 eingereichten Projekten zu den 50 Preisträger*innen gehört. In Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Ulf Petersen und mit Unterstützung der „Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm“ wurde nach einer einjährigen gemeinsamen Projektentwicklung im Januar 2023 das Mahnmal in Erinnerung an die 1945 in Hamburg ermordeten 20 jüdischen Kinder auf unserem Schulhof eingeweiht (siehe Beiträge auf dieser Homepage).

Für diese besondere Auszeichnung wurden 150 Jugendliche und Begleitpersonen aus ganz Deutschland nach Berlin eingeladen – zur Teilnahme am JUNIFY-Demokratiefestival 2025, einem zentralen Begegnungs- und Bildungsort für junge Demokratieprojekte. Alle Kosten wurden für maximal drei Schüler:innen übernommen und Matti Bliß, Anouk Fischer und ich, Lauryn Abubakari  durften in Begleitung von Eva Pruss Romagosa nach Berlin reisen.

Tag 1 – Vernetzung, Austausch und Rückblick auf 35 Jahre Demokratisch Handeln

Der erste Festivaltag begann mit dem Format „ProjektConnect“ – einer Plattform, auf der wir andere ausgezeichnete Projekte kennenlernen und uns über Ideen, Herausforderungen und Erfolge austauschen konnten. Die Vielfalt der Projekte und Perspektiven hat uns sehr beeindruckt.

Ein emotionaler Moment war die Jubiläumsfeier „35 Jahre Demokratisch Handeln“, die die demokratischen Entwicklungen in Deutschland seit dem Mauerfall würdigte. Es wurde deutlich: Demokratie ist nichts Selbstverständliches, sondern braucht Schutz, Beteiligung – und Menschen, die dafür einstehen.

Tag 2 – Workshops, doppelte Preisverleihung und ein inklusives Konzert

Am zweiten Tag erwarteten uns vielfältige Workshops – zu Themen wie politischer Bildungsarbeit, Awareness-Strategien, Krieg und Frieden, Diskussionskultur und vielem mehr. Die praxisnahen Formate gaben uns neue Impulse für unsere schulische und außerschulische Arbeit.

Am Abend fand dann die feierliche Preisverleihung statt:

Unser Mahnmalprojekt wurde dabei gleich doppelt gewürdigt: in der Kategorie „Geschichte & Erinnern“ und mit einem Sonderpreis für Kunst und Gestaltung

Eine Jugendbotschafterin hielt eine berührende Laudatio, die die Bedeutung der Erinnerungskultur für die Arbeit gegen Antisemitismus und Menschenverachtung am Beispiel des Mahnmalprojektes in Erinnerung an die ermordeten 20 jüdischen Kinder hervorb.

Auch der Hildegard-Hamm-Brücher-Preis für Demokratisches Handeln wurde verliehen – an den ostdeutschen Autor und Aktivisten Jakob Springfeld. Bekannt durch sein erstes Buch „Unter Nazis – Jung, ostdeutsch, gegen Rechts“, stellte er in Berlin sein neues Werk vor: „Der Westen hat keine Ahnung, was im Osten passiert – Warum das Erstarken der Rechten eine Bedrohung für uns alle ist“ (Quadriga Verlag, 2025). In dem Spiegel-Beststeller macht er deutlich, dass rechtes Gedankengut ein gesamtdeutsches Problem ist und aktives Eintreten für Demokratie nötiger denn je sei.

Abgerundet wurde der Abend durch ein Konzert von Graf Fidi, einem inklusiven Berliner Rapper mit körperlicher Beeinträchtigung. In seinen Songs thematisiert er Ableismus, (Behindertenfeindlichkeit) und Alltagsdiskriminierung – mit klarer Haltung und viel Herz. Sein Song „Alle inklusive“ wurde zum klangvollen Statement für Barrierefreiheit, Vielfalt und gesellschaftliche Teilhabe.

Tag 3 – Einblick ins Herz der Demokratie: Besuch im Bundestag

Am Abschlusstag besuchten wir den Deutschen Bundestag. Auf der Besuchertribüne des Plenarsaals lauschten wir einem exklusiven einstündigen Vortrag zur Geschichte des Hauses und den aktuellen parlamentarischen Prozessen. Besonders für uns, die sich mit Erinnerungskultur beschäftigen, war dieser direkte Blick in das demokratische Zentrum sehr bewegend.

Anschließend ging es bei strahlendem Sonnenschein in die Kuppel des Reichstagsgebäudes – mit Blick auf Berlin und das, was Demokratie in diesem Land bereits durchlebt hat: Kaiserreich, NS-Zeit, Teilung, Wiedervereinigung – und heute eine freie Gesellschaft, für die es sich weiter einzusetzen gilt.

Unser Fazit: Erinnerung braucht Beteiligung – und Demokratie braucht Haltung

Das JUNIFY-Demokratiefestival war für uns viel mehr als eine Auszeichnung. Es war eine inspirierende und bestärkende Erfahrung, denn wir haben neue Kontakte geknüpft, und weitere Ideen gesammelt. Es hat uns bestärkt, weiter laut und sichtbar zu bleiben – gegen Antisemitismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Für Vielfalt, Teilhabe und Menschlichkeit.

Wir danken „Demokratisch Handeln“, allen Organisator*innen und unserer Schule, die diese Reise möglich gemacht haben.

Mit neuer Motivation kehrt die Vielfalt-AG zurück – bereit, weiter Erinnerungskultur und Vielfalt sichtbar zu machen, um Demokratiebildung zu leben und zu gestalten.

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