Anne-Frank-Tag an der Brecht-Schule – Geschichte im Schulalltag
Zum wiederholten Mal beteiligte sich die Brecht-Schule am bundes-weiten Anne-Frank-Aktionstag. Zwei Wochen lang war die Aula – zugleich unsere Kantine – mit einer Plakatausstellung zur Geschichte Anne Franks und zur Frage nach Freiheit sichtbar und zugänglich für viele.
Anne-Frank-Tag 2025: Geschichte erinnern – Engagement stärken
Seit 2017 führt das Anne Frank Zentrum in Berlin jährlich rund um den 12. Juni, Anne Franks Geburtstag, den Anne-Frank-Tag durch. Es handelt sich um einen bundesweiten Aktionstag an Schulen, der das Ziel verfolgt, das Engagement für eine demokratische Gesellschaft zu stärken – durch die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, dem Holocaust, sowie mit Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung heute.
In diesem Jahr haben sich bundesweit so viele Schule wie noch nie angemeldet: 731, davon 10 aus Hamburg. Die Vielfalt-AG der Brecht-Schule hat unsere Schule auch in diesem Jahr wieder angemeldet Die diesjährige Eröffnungsveranstaltung fand am 12. Juni 2025 an der Anne-Frank-Grundschule in Berlin statt.
Ausstellung und Materialien an der Brecht-Schule
Auch in diesem Jahr nahm die Brecht-Schule mit einer Ausstellung in der Aula teil. Zwei Wochen lang waren dort sieben großformatige Plakate zu sehen, die das Leben von Anne Frank, die Rolle ihres Vaters Otto Frank und die Geschichte ihres weltbekannten Tagebuchs thematisierten.
Mehrere Klassen arbeiteten im Unterricht mit den vom Anne Frank Zentrum bereitgestellten Materialien. Ergänzend sahen sich einige Lerngruppen das aufgezeichnete Video der zentralen Eröffnungsveranstaltung an. In diesem führten Schülerinnen ein Interview mit der Holocaust-Überlebenden Rozette Katz, deren Geschichte viele beeindruckte.
Rozette Katz wurde mit acht Monaten von ihren Eltern einer befreundeten, nichtjüdischen Familie übergeben, bei der sie unter falscher Identität überleben konnte. Erst viele Jahre später erfuhr sie, dass sie jüdischer Herkunft ist. Heute spricht sie regelmäßig mit jungen Menschen über ihre Geschichte und die Verfolgung ihrer Angehörigen im von den Nationalsozialisten besetzten Europa.
2023 war sie Ehrengast der offiziellen Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus im Deutschen Bundestag, wo sie als Zeitzeugin öffentlich sprach. Ihre Lebensgeschichte ist mittlerweile auch in Form von Kinder- und Jugendbüchern zugänglich gemacht worden, etwa in der Publikation
„Damals hieß ich Rita“, kommentiert von der Bundeszentrale für politische Bildung:
https://www.politische-bildung.nrw/publikationen/titelverzeichnis/details/print/damals-hiess-ich-rita
Freiheit – eine persönliche und gesellschaftliche Frage
Die diesjährige Ausgabe der Anne Frank Zeitung, die Teil des Materials war, griff anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung vom Nationalsozialismus die Frage nach individueller und gesellschaftlicher Freiheit auf.
Was bedeutet Freiheit heute?
Woran merken wir, dass wir sie haben?
Und wie kann sie durch Erinnerung geschützt werden?
Diese Fragen begleiteten die Ausstellung und viele Gespräche im Unterricht und in der Pause.
Auch außerhalb des Unterrichts wurde die Ausstellung im Alltag wahrgenommen – viele Schüler:innen blieben im Vorbeigehen stehen, lasen die Tafeln oder kamen miteinander ins Gespräch. Die offene Präsentation im Schulzentrum ermöglichte einen niedrigschwelligen Zugang zur Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart – unaufdringlich, aber sichtbar.
Allgemeine Informationen zum Aktionstag:
www.annefranktag.de/anne-frank-tag
Video der Eröffnungsveranstaltung mit Rozette Katz:
https://www.youtube.com/watch?v=uWlr0_HqcA8
(Eva Pruss Romagosa für die Vielfalt-AG)