Zwei Wochen Wanderausstellung zu Sinti und Roma bei Brecht

Es kamen 19 Klassen! Alles begann mit einer Idee von Matti Bliss aus der G8b, der schon seit Anfang an ein aktives Mitglied in der Vielfalt-AG ist. Die AG engagiert sich gegen Rassismus und organisiert daher viele Aktivitäten, die der Aufklärung und Sensibilisierung dienen. Matti selbst hat einen persönlichen Bezug zum Thema der Geschichte der Sinti und Roma, da sich sein Großvater in den 80er Jahren stark für die Anerkennung der Sinti und Roma als Verfolgtengruppe der Nationalsozialisten eingesetzt hatte (s. Audio-Interview unten). Nach einiger Recherche trafen wir auf Herrn Knudsen, den Vorsitzender des Romavereins zu Hamburg, der eine Wanderausstellung extra für Schulen konzipiert hatte. In einem Workshop, in dem er auch ganz persönliche Erfahrungen mit uns teilte, wurden die Peer-Schüler:innen, die sich extra für dieses Projekt gemeldet hatten, für die Aufgabe geschult, um die Klassen durch die Ausstellung zu führen.

Wir hatten 19 Anmeldungen aus den Stufen 7 bis 12. Es war spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Schüler:innen mit dieser schwierigen Geschichte der Roma und Sinti umgegangen sind. Sie hatten sich mit dem Gedanken beschäftigt, weshalb Erinnern wichtig ist und schreiben auf, was sie meinen, was es für eine Gesellschaft ohne Rassismus braucht. Anhand der vielen positiven Rückmeldungen zur Ausstellung konnten wir evaluieren, dass die zweiwöchige Ausstellung bei Brecht erneut ein Erfolg war, wie wir es auch bei unserer ersten Wanderausstellung über „die Kinder vom Bullenhuser Damm“ erleben durften. In der Ausstellung war für jede:n etwas dabei: 25 Tafeln informierten von der Frühgeschichte, über die NS-Zeit, bis zur Situation heute. Wer nicht so gerne die vielen Texte lesen wollte, konnte auch die QR-Codes scannen und informative Videos anschauen. Neue Aspekte wurden sichtbar bezüglich des Leidenswegs der Roma und Sinti: Versklavung, Verfolgung und Vertreibung sind seit der Existenz der Roma und Sinti elementarer Bestandteil ihres alltäglichen Lebens. Und auch heute ist Ausgrenzung noch ein Thema.

Wir bedanken uns bei allen Klassen und Lehrer:innen, welche die Wanderausstellung während der Unterrichtszeit besucht und uns geholfen haben, unseren Horizont auch zu dieser Thematik zu erweitern.

Einen herzlichen Dank geht an Herrn Knudsen, für sein Engagement und die Zeit, die er sich nimmt, um diese wichtige Aufklärungsarbeit zu tätigen.

Emily Rupnow aus der G8b für die Vielfalt-AG